Überall hört man zur Zeit, dass sich in Deutschland das Wirtschaftswachstum verringert. In der FAZ vom 08.10.2014 finden sich – an diesem einen Tag! – allein fünf Beiträge, die sich z. B. mit der drohenden Rezession, mit der zurückgehenden Zugkraft der deutschen Wirtschaft, oder dem Ende der Wachstumsseligkeit befassen. Und auch anschließend gibt es weitere Artikel zu diesen Themen. Viele von Ihnen sagen vielleicht: Das hat mit uns nichts zu tun.
Ja, ich weiß: eine Krise kommt im Mittelstand zuletzt an! Zuerst sind die großen Unternehmen, die international tätigen Konzerne betroffen. Wenn sich die Krise bei denen
auswirkt, verringern sie ihre Aufträge an den Mittelstand. Und dann kommt die Krise mit Verzögerung im Mittelstand an!
Was bedeutet das für Sie als Unternehmer, Selbständige, Freiberufler? Die Krise wird kommen – sehr wahrscheinlich! Auch wenn Sie jetzt noch nichts davon merken sollten.
Denken Sie jetzt: Wir können ja sowieso nichts daran ändern? – Sie haben recht: ändern können Sie an der Krise kaum etwas.
Aber Sie können vorsorgen: in den vergangenen Jahren musste ich oft beobachten, dass Mandanten auf der Spitze eines Booms hoch investiert haben und hohe Risiken eingegangen sind – teilweise mit sehr bedauerlichem Ergebnis!
Sie hatten gutes Geld verdient, und wollten nun die Entwicklung Ihres Unternehmens weiter vorantreiben!
Was Sie aber nicht gesehen haben: dieser Erfolg wurde möglich durch die starke Konjunktur. Denn – siehe oben – die Auftragserteilung erfolgt immer von oben nach unten, von den großen zu den mittleren und zu den kleinen Unternehmen.
Deshalb: machen Sie sich keine Illusionen. Viele von Ihnen werden von einem wirtschaftlichen Rückgang betroffen sein. – Und Sie überstehen den umso besser, wenn Sie jetzt darauf verzichten, größere Risiken einzugehen und große Investitionen zu tätigen, die vermeidbar sind. Behalten Sie die Reserven, die Sie bilden konnten und nehmen Sie sie als
Sicherheitsrücklage für den Fall, dass auch Sie von der zu erwartenden ungünstigen Entwicklung betroffen sind.
Mit Geld in der Tasche – bzw. auf dem Konto – brauchen Sie sich keine Sorgen machen! Sie sind handlungsfähig, egal ob Sie nur kurzfristig Verluste auffangen müssen, oder Geld benötigen, um einen Personalabbau zu finanzieren. Wichtig ist, dass Sie die Krise gut überstehen und anschließend, wenn es wieder bergauf geht, voll handlungsfähig sind!
Stand: 17.10.2014
Die Autorin: Monika Lambrecht ist Expertin für Vermögensplanung, Unternehmensberaterin und Mediatorin in der Steuerberatungs– und Rechtsanwaltskanzlei Lambrecht & Marx in Sondershausen (Thüringen) und Mühlheim (Rhein-Main), www.kanzlei-lambrecht.de.© Monika Lambrecht, Unternehmensberaterin,Vermögensplanerin, Mediatorin