Jeder von uns hat immer wieder schwierige Gespräche oder Verhandlungen. Und manche treiben uns nahezu zur Verzweiflung oder machen uns wütend. Aber es gibt eine Lösung!
Jeder von uns hat immer wieder schwierige Gesprächssituationen: mit Arbeitnehmern, mit Auftraggebern oder Kunden und auch privat. Oft genug fragen wir uns, warum denn unser Gesprächspartner absolut nicht begreifen will, was wir doch so klar und deutlich ausdrücken und uns bemühen ihm nahe zu bringen. Wir stellen fest: je mehr wir uns bemühen dem anderen die Sachlage zu erklären, desto mehr verheddert und verknotet sich unser Gespräch, manchmal bis zur totalen Konfrontation.
Es ist uns nicht nachvollziehbar, wieso immer wieder Gespräche oder Verhandlungen schief laufen, obwohl doch der andere genauso großes Interesse an einem guten Ausgang und einer guten Lösung haben müsste, wie wir selbst.
Was passiert bei solchen Gesprächen?
Wir alle kennen uns selbst. Und wir wissen, wie wir uns in bestimmten Situationen fühlen. Häufig wissen wir vorher, wie wir in diesen Situationen reagieren. Wir wissen, wie unsere Welt aussieht und natürlich gehen wir davon aus, dass die Menschen um uns herum in der gleichen Welt leben wie wir selbst. Für uns ist es selbstverständlich, dass das, was wir sagen, auch bei unserem Gesprächspartner ankommt. – Aber genau das ist ein Irrtum!
Denn häufig lebt unser Gesprächspartner eben nicht in der gleichen Welt wie wir. Er verbindet mit gleichen Worten andere Erfahrungen. Er lebt in einem anderen Umfeld. Und er hat andere Befürchtungen und Trigger-Punkte, die wir nicht kennen. Er wird wütend oder gekränkt, wenn wir ihn an einem solchen Punkt, den wir nicht kennen, antriggern. Dass das so ist wird immer erst dann deutlich, wenn es zum Konflikt kommt. Wenn wir dann die Ursachen erkennen und damit umgehen können, können wir den Konflikt doch noch vermeiden oder ihn zum guten Ende bringen. Aber wie soll das möglich sein, wenn der andere – wie ich behaupte – in einer anderen Welt lebt als wir selbst?
Der Weg, der da hin führt, ist der Perspektivwechsel.
Sie stellen sich vor, Sie wären diese andere Person. Sie versetzen sich in die berufliche und vielleicht auch private Situation dieser Person. Sie fragen sich: welches sind ihre Hoffnungen, ihre Befürchtungen und Ängste? Welches sind ihre Ziele und Interessen?
Wie fühlen Sie sich als diese Person? Was sagen Sie als diese Person zu dem Konflikt und welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie? Und insbesondere: Wie erleben Sie als die andere Person sich selbst?
Wenn Sie jetzt durch Perspektivwechsel herausgefunden haben und nachfühlen können, was die Situation für Ihren Gesprächspartner bedeutet, können Sie gezielt und professionell Ihre Interessen verfolgen. – Und gleichzeitig die Interessen Ihres Gesprächspartners im Auge behalten! Denn eine Lösung gibt es immer dann, wenn sie für beide Seiten funktioniert. Und funktionieren kann sie am besten, wenn Sie verstehen, was den anderen bewegt, welches seine Interessen sind.
Während beim klassischen Kompromiss einer oder beide zurückstecken müssen und immer eine Unzufriedenheit bleibt, haben Sie mit Perspektivwechsel die Chance auf eine Win-Win-Lösung, bei der beide Seiten gewinnen.
Der Perspektivwechsel ist auch ein wichtiger Bestandteil des Konfliktcoaching, mit dem ich Sie beim Umgang mit Konflikten unterstützen kann. http://www.mediation-lambrecht.de/konfliktberatung/
Stand: 04.03.2016