Anlagenotstand – Was schlagen Finanzdienstleister vor?


Gerade habe ich es wie­der erlebt: Ein Man­dant hat einen grö­ße­ren Betrag anzu­le­gen und lässt sich von einem Finanz­dienst­leis­ter bera­ten. Unter ande­rem emp­fiehlt die­ser…

…Kauf und Ver­mie­tung von Con­tai­nern. Die Ren­dite soll um die 5 % betra­gen. Ein ver­lo­cken­des Ange­bot! Und doch kann sich der Man­dant nicht dafür und nicht dage­gen ent­schei­den. Er hat mit mir einen Bera­tungs­ter­min ver­ein­bart. – Die Ver­lo­ckung…! Und was sollte man sonst tun bei den Nied­rig­zin­sen! Aber sein Bauch­ge­fühl…

Der Man­dant hat es rich­tig gemacht. Manch­mal muss man auf sein Bauch­ge­fühl hören – und nicht auf den Bera­ter, der einem alles in rosi­gen Far­ben malt. Und dann müs­sen Zusatz­in­for­ma­tio­nen ein­ge­holt wer­den, über das Inter­net oder durch unab­hän­gige und objek­tive Bera­tung. Auch als Pati­ent holen Sie schließ­lich bei wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen eine zweite Mei­nung ein!

Und wie ist es nun mit den Con­tai­nern? – Der Offshore-​​Containermarkt hat tat­säch­lich über viele Jahre gute Ren­di­ten gebracht. Der­zeit läuft er aller­dings schlecht (Finanz­test Juni 2016). Viele Käu­fer und Eigen­tü­mer der Con­tai­ner müs­sen mit der Min­de­rung Ihrer Miet­ein­nah­men rech­nen. Und auch mit einem nied­ri­ge­ren Ver­kaufs­preis bei Ablauf des Ver­tra­ges leben. Was für Viele gar nicht lus­tig ist! Hinzu kommt noch, dass sol­che Anla­gen häu­fig fremd­fi­nan­ziert wer­den. Dann kön­nen Dar­le­hen nicht mehr aus den Miet­ein­nah­men bedient wer­den und der Ver­äu­ße­rungs­er­lös reicht mög­li­cher­weise nicht für die Til­gung der Kre­dite. Aber auch wenn der Anle­ger kein Dar­le­hen auf­ge­nom­men hat, hat er unter Umstän­den per Saldo einen Ver­lust.

Auch wenn diese Anlage „alter­na­tiv“ ist: Unser Man­dant hat sich jeden­falls dage­gen ent­schie­den.

 

Stand: 27.10.2016