Anlegerschutzgesetze: Halten sie, was die Regierung verspricht?


Das “Klein­an­le­ger­schutz­ge­setz“ – Kon­se­quenz der Bun­des­re­gie­rung aus der Prokon-​​Pleite – ist im Juli in Kraft getre­ten: 75.000 Spa­rer hat­ten ins­ge­samt 1,4 Mil­li­ar­den Euro inves­tiert – und dabei fast die Hälfte ihres ange­leg­ten Gel­des ver­lo­ren!

Jetzt wer­den Sie „geschützt“! Gut gemeint – aber einen Schutz gegen Fehl­ent­schei­dun­gen kann der Gesetz­ge­ber nicht bie­ten. Als Anle­ger müs­sen Sie die bereits jetzt vor­han­de­nen, aus­führ­li­chen Risi­ko­hin­weise in den Pro­spek­ten für Kapi­tal­an­la­gen lesen – und ernst neh­men!

Sie kön­nen sich nur selbst schüt­zen! Oder sich neu­tral bera­ten las­sen. Sie selbst kön­nen Eini­ges beach­ten:

  1. Keine Spar– oder Kapi­tal­an­lage, die Sie nicht wirk­lich ver­stan­den haben! – Viele Spar– und Kapi­tal­an­la­gen sind sehr kom­pli­ziert. Das gilt auch für Ver­si­che­run­gen!
  2. Nicht jede Ver­si­che­rung zur pri­va­ten Alters­vor­sorge ist ihr Geld wert. Man­che ist ein Grab für Ihr Erspar­tes! Auch wenn sie mit blu­mi­gen Wor­ten über Sicher­heit fürs
    Alter ange­prie­sen wer­den. Die Prü­fung durch eine erfah­rene Per­son, die weiß, wor­auf sie in den Ver­trags­un­ter­la­gen ach­ten muss, kann hel­fen teure
    Fehl­ent­schei­dun­gen zu ver­mei­den.
  3. Neh­men Sie jedes Wort der Risi­ko­in­for­ma­tion ernst! Denn Sie wol­len Ihr Geld nicht ver­lie­ren son­dern es anle­gen und ver­meh­ren!
  4. Las­sen Sie sich nicht hin­ters Licht füh­ren, wenn die Risi­ken im Ver­kaufs­ge­spräch (auch genannt: Bera­tungs­ge­spräch) klein­ge­re­det wer­den. Denn es geht um Ihr Geld, das
    Sie nicht ver­lie­ren wol­len!
  5. Der Anbie­ter der Kapi­tal­an­lage oder Ver­si­che­rung hat nicht die glei­chen Inter­es­sen wie Sie. Er lebt von der Pro­vi­sion. – Selbst wenn er sel­ber inves­tiert haben
    sollte: Ich habe selbst dra­ma­ti­sche und tra­gi­sche Fälle bis hin zur Insol­venz des Bera­ters erlebt.
  6. Las­sen Sie sich nicht hin­ters Licht füh­ren durch Pro­mi­nente als Wer­be­trä­ger, Pro­fes­so­ren als Initia­to­ren, Umwelt­schutz o. ä.  Dies alles schützt Sie nicht vor Falsch­be­ra­tung, Betrug und Geld­ver­lust.
  7. Unge­wöhn­lich hohe Ren­di­ten gibt es immer nur in Ver­bin­dung mit beson­ders hohen Risi­ken – bis hin zum Total­ver­lust­ri­siko!
  8. Unter­schrei­ben Sie nie­mals sofort! – Lesen Sie die voll­stän­di­gen Unter­la­gen zuhause in Ruhe durch. Füh­ren Sie Gesprä­che mit Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen, Freun­den oder unab­hän­gi­gen
    Bera­tern – auch und gerade dann, wenn drin­gend unter­schrie­ben wer­den „muss“.
  9. Las­sen Sie sich nie­mals unter Zeit­druck set­zen! Auf diese „Chan­cen“ kön­nen Sie getrost ver­zich­ten.

Oft ist es schwie­rig her­aus­zu­fin­den, was sich hin­ter einer Ver­si­che­rung oder sons­ti­gen Anlage tat­säch­lich ver­birgt – und was für einen selbst passt. Unab­hän­gige Bera­tung hilft!

Stand: 25.08.2015