Am 2. Mai 2012 hielt ich einen Vortrag zum Thema „Die eigene Altersvorsorge optimal gestallten“ – ein Thema bei dem aufgrund von Fehlentscheidungen sehr viel Geld verbrannt wird. Denn z. B. werden nur ca. 40 % aller langfristigen Renten– und Lebensversicherungsverträge bis zum Ende durchgehalten. Dies führt dazu, dass auf den Schlussbonus verzichtet wird, der üblicherweise in die Verträge eingebaut ist und der einen hohen Anteil der nicht garantierten Überschüsse ausmacht.
Obwohl der Vortrag mit 20.30Uhr, erst zu deutlich fortgeschrittener Stunde – begann, ist es mir offensichtlich gelungen, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu fesseln. Kommentare, wie „Es wäre schön gewesen, wenn ich dieses Referat bereits 1990 gehört hätte.“ und ähnliche bestätigen dies. Aber vorbei ist vorbei. Wichtig ist es zu erkennen, was man bei zukünftigen Entscheidungen anders und besser machen kann.
„Prognosen sind unsicher, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen“ – diese scheinbar absurde Aussage enthält sehr viel Wahres.
Denn gerade bei Finanz– und Kapitalanlageentscheidungen wird häufig eine Sicherheit suggeriert, die keiner geben kann, so z. B. bei der Frage der zukünftigen Inflationsraten 2 % / 4 % oder 6 % jährlich. M. E. können die Staaten die Schuldenkrise nur mit hoher Inflation bewältigen. Aber: werden wir tatsächlich in Zukunft hohe Inflationsraten haben? – Keiner weiß es mit Sicherheit. Doch die Auswirkungen für unsere Altersvorsorge wären ganz erheblich. So hätte z. B. eine Rente von 1.500,00 € bei einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent in 20 Jahren nur noch eine Kaufkraft von ca. 1.000,00 €, in 40 Jahren sogar nur noch eine Kaufkraft von ca. 670,00 €. – Sollte es aber tatsächlich – wie seit der Finanzkrise immer wieder diskutiert – wesentlich höhere Inflationsraten geben, so hätte die Rente von € 1.500,00 bei einer Inflationsrate von 4 % nach 20 Jahren noch eine Kaufkraft von ca. 660,00 €; nach 40 Jahren sogar nur noch eine Kaufkraft von ca. 290,00 €.
Diese Zahlen sind erschreckend und kaum jemand kann sich für diesen Eventualfall absichern. – Wie auch immer: Private Vorsorge ist unabdingbar, um im Alter einen Lebensstandard zu haben, der dem aktuellen mehr oder weniger entspricht. Bei dem Aufbau dieser privaten Vorsorge sollten Sie einige Grundprinzipien beachten!
1. Schritt: Aufbau von Rücklagen
Ja, Sie haben richtig gelesen, nicht der Abschluss einer privaten Renten– oder Lebensversicherung ist der erste Schritt. Der erste Schritt ist zu sparen und Geld auf dem Konto zu haben. Denn nur das sichert Sie für den Fall einer finanziellen Krisensituation, wie z. B. der Arbeitslosigkeit oder den Rückgang des Gewinns, bei längeren Krankheiten oder bei unerwartetem Investitionsbedarf. Dieses Geld sollten Sie nach dem Motto „Cash is King“ unter Verzicht auf höhere Verzinsung kurzfristig angelegen, um jederzeit Zugriff darauf zu haben. Und wenn Sie dieses Geld nicht zur Überbrückung von Krisensituationen benötigen, steht es Ihnen im Alter für Ihre Altersversorgung zur Verfügung!
2. Schritt: Darlehenstilgung
Sollten Sie ein Darlehen haben oder aufnehmen, tilgen Sie dieses so schnell wie möglich. Denn die Darlehenszinsen sind in jedem Fall wesentlich höher, als die Renditen, die Sie mit einer Lebens– oder Rentenversicherung oder mit sonstigen Kapitalanlagen erwirtschaften können und Sie verringern durch Tilgung Ihr Risiko.
3. Schritt: Private Finanzplanung
Stellen Sie alle Ihre privaten Einnahmen und Ausgaben zusammen, sodass Sie erkennen, welchen Betrag Sie dauerhaft sparen können. Denn nahezu jede Auflösung langfristiger Kapitalanlagen führt zu realen Geldverlusten. Deshalb sollten Sie nur die Beträge in langfristigen Verträgen binden, die Sie voraussichtlich über die gesamte Laufzeit des Vertrages zuverlässig aufbringen können.
4. Schritt:
Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie hoch im Ruhestand aus heutiger Sicht Ihre Ausgaben sein werden. Und prüfen Sie, in welcher Höhe Sie Ihre künftigen Ausgaben nicht schon durch gesetzliche Rente, Renten aus standesrechtlichen Versorgungswerken, Mieteinnahmen, o. ä. abgesichert haben.
5. Schritt:
Verschafften Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge. Jede Form des Sparens oder der Geldanlage – nicht nur Lebens– und Rentenversicherung – ist eine Vorsorge für das Alter, wenn man diszipliniert und konsequent genug ist, das Geld nicht anzutasten. Vorteil von Versicherungsverträgen ist allerdings das „Zwangssparen“ sowie die höhere Schwelle, einen Versicherungsvertrag aufzulösen.
6. Schritt:
Wenn Sie sich nun einen Überblick über die verschiedenen Produktgruppen verschafft haben – beispielsweise durch Lektüre von Finanztest – und sich für eine der möglichen Produktgruppen entschieden haben, holen Sie bei verschiedenen Anbietern Angebote ein. Achten Sie auf identische Bedingungen, sodass Sie vergleichen können.
7. und letzter Schritt
Und erst als Allerletztes sollten Sie tatsächlich einen Vertrag – unter Umständen auch einen Versicherungsvertrag – abschließen.
Die Vorgehensweise erscheint Ihnen zu aufwändig? – Bitte fragen Sie sich, wie viel Zeit Sie in die Informationsbeschaffung vor dem Kauf eines Autos, einer Immobilie oder aber auch nur eines Kühlschranks investieren! Die Planung Ihres Einkommens im Ruhestand, ist Ihnen mit Sicherheit so viel und weitaus mehr wert, wie die Anschaffung eines Autos.
Und da wir wissen, dass es für den Laien anfangs sehr unübersichtlich und schwierig erscheint, sich mit diesen finanziellen Fragen auseinanderzusetzen, biete ich Ihnen meine langjährige Erfahrung und Kenntnis in diesem Bereich an. Denn als Honorarberaterin, die keine Produkte vermittelt und keine Provisionen erhält, möchte ich meine Erfahrungen und mein Know-how ganz in den Dienst Ihrer Entscheidungsfindung stellen.
Weitere Informationen zur Altersvorsorge und zur privaten Vermögensplanung finden Sie hier.