Das NUN – Netzwerk Unternehmensnachfolge Nordthüringen hat kürzlich zum Nachfolgeforum eingeladen. Und etwa 50 Unternehmer und Nachfolge-Interessierte waren gekommen, um sich fit zu machen für ihre Unternehmensnachfolge.
Neben Sirko Simon, Marktbereichsleiter Firmenkunden, Kreissparkasse Nordhausen, und Maik Weißkopf, Firmenkundenberater, Nordthüringer Volksbank eG, waren als Referenten unserer Kanzlei mit dabei: Dipl.-Kfm. Gerhard Lambrecht, Steuerberater und Monika Lambrecht, Finanzökonom ebs, Unternehmensberaterin.
Herr Lambrecht machte die Teilnehmer vertraut mit der in diesem Jahr, zum 30.06.2016, anstehenden Änderung des Erbschaftsteuerrechts.
Entgegen allen Erwartungen musste er informieren, dass nach wie vor nicht klar ist, ob noch zum 30.06.2016 die Änderungen des Erbschaftsteuerrechts verabschiedet werden können, da Seehofer mit der CSU das Gesetzesvorhaben blockiert – allerdings im Interesse des Mittelstandes! Denn der erbschaftsteuerliche Wert des Unternehmens im Falle von Erbschaft oder Schenkung wird derzeit nach einem völlig abstrusen System ermittelt, das zu weit überhöhten erbschaft– und schenkungsteuerlichen Werten führt – mit entsprechenden Konsequenzen bei der Erbschaftsteuer!
Ob das Gesetz noch bis 30.06. dieses Jahres verabschiedet werden kann, ist nicht bekannt. Ebenso besteht in Fachkreisen Uneinigkeit darüber, was die Konsequenz wäre, wenn es nicht verabschiedet würde: Entfällt dann die Erbschaftsteuer komplett? Oder gilt das alte Erbschaftsteuergesetz weiter? – Keiner weiß es!
Frau Lambrecht präsentierte im Gespräch mit Herrn Breitenstein, öko-system Gebäudereinigung GmbH den Ablauf einer Unternehmensnachfolge in der Praxis. – Wann beginnt man am besten als Übergeber mit der Nachfolgeplanung? Welche Aspekte müssen berücksichtigt werden und welche Probleme müssen gelöst werden?
Da sind die Partner/innen von Übergeber und Nachfolger ebenso zu berücksichtigen wie Geschwisterkinder als weichende Erben oder die demonstrative Installation des Nachfolgers als neuer Geschäftsführer.
Die Altersvorsorge des Übergebers wurde ebenso thematisiert, wie die Absicherung des Nachfolgers und des Unternehmens für den Krankheits– oder Todesfall. Die Vorbereitung des Nachfolgers auf seine geschäftsführende und unternehmerische Tätigkeit ist ebenso wichtig wie steuerliche, finanzielle und Fragen der Betriebsorganisation.
Dank der großen Offenheit von Herrn Breitenstein und seiner Bereitschaft über seine Erfahrungen und seine Vorgehensweise zu sprechen, konnte Frau Lambrecht den Teilnehmern hochinteressante Praxisinformationen bieten.
Programm
- Begrüßung Udo Rockmann – Industrie– und Handelskammer Erfurt, Netzwerkkoordinator
- Ein Koffer für den Notfall; Auch Unternehmer können ausfallen Sirko Simon – Marktbereichsleiter Firmenkunden, Kreissparkasse Nordhausen
- Finanzierungs– und Haftungsfragen bei der Unternehmensnachfolge Maik Weißkopf – Firmenkundenberater, Nordthüringer Volksbank eG
- Erbschaftsteuerreform trifft auch kleine Unternehmen Dipl.-Kfm. Gerhard Lambrecht – Steuerberater, Fachberater Unternehmensnachfolge
- Vorstellung eines praktischen Beispiels einer Unternehmensnachfolge:
Monika Lambrecht – Unternehmensberaterin, Steuerberaterkanzlei Lambrecht, moderiert das Gespräch mit Übergeberin und Nachfolgerin
- Schlusswort Sebastian Senft – stellv. Hauptgeschäftsführer, Kreishandwerkerschaft Nordthüringen
Offene Gespräche beim Imbiss
Stand: 19.05.2016