Prominente haften für Werbeaussagen


Häu­fig las­sen sich Pro­mi­nente aus Poli­tik, Sport, Kul­tur und ande­ren Berei­chen dafür bezah­len, dass sie für bestimmte Kapi­tal­an­la­ge­pro­dukte wer­ben. Ihr Image und ihr Renom­mee wer­den dazu benutzt, dem unin­for­mier­ten Anle­ger oft­mals zwei­fel­hafte Pro­dukte anzu­die­nen.In der Wer­bung wird häu­fig vor­ge­ge­ben, diese Per­so­nen ver­füg­ten über Sach­kennt­nis und wür­den die bewor­be­nen Pro­dukte emp­feh­len. Des­halb ent­schied in einem noch unver­öf­fent­lich­ten Urteil der Bun­des­ge­richts­hof (BGH), dass diese Pro­mi­nen­ten und Poli­ti­ker für ihre Wer­be­aus­sage haf­ten müs­sen.

Diese Ent­schei­dung ist höchst erfreu­lich und gibt vie­len Anle­gern, die sich auf diese Ver­trau­ens­wer­bung ver­las­sen haben, die Mög­lich­keit, die betref­fende Per­son in Haf­tung zu neh­men, sofern die Sache nicht bereits ver­jährt ist. Denn oft genug denkt der unin­for­mierte Anle­ger, dass er dem ange­bo­te­nen Kapi­tal­an­la­ge­pro­dukt ver­trauen kann, wenn renom­mierte Per­sön­lich­kei­ten, wie z. B. der ehe­ma­lige Spit­zen­po­li­ti­ker und Hoch­schul­leh­rer, Rupert Scholz, sich für die Anlage ein­set­zen.

Aber nicht in jedem Fall kann man Pro­mi­nente in Haf­tung neh­men: das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt ent­schied in einer Klage gegen den Schau­spie­ler Man­fred Krug, der die Telekom-​​Aktie bewor­ben hatte, gegen die Klä­ger. Begrün­dung: wäh­rend Scholz für sich Sach­ver­stand in Anspruch genom­men habe, habe Krug zwar gewor­ben, sich aber fach­lich  nie­mals geäu­ßert.

Soll­ten Sie sich auf Grund von Pro­mi­nen­ten­wer­bung für den Kauf eines Anla­ge­pro­dukts  ent­schie­den haben, das gefloppt ist und wo Sie bei der Anlage Geld ver­lo­ren haben, soll­ten Sie auf jeden Fall anwalt­lich prü­fen las­sen, ob eine Klage aus­sichts­reich ist.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen fin­den Sie im Bereich „Rechts­be­ra­tung“ unse­rer Kanz­lei.

Für die Zukunft gilt jedoch: wenn Sie eine Kapi­tal­an­lage pla­nen, las­sen Sie sich nicht ver­füh­ren und ver­wir­ren von der Wer­bung durch Pro­mi­nente. Holen Sie fach­kun­dige und neu­trale Infor­ma­tio­nen über das Anla­ge­pro­dukt ein. Auch die Pro­mi­nen­ten arbei­ten für Geld und kön­nen im All­ge­mei­nen die Pro­dukte, ihre Chan­cen und Risi­ken, über­haupt nicht beur­tei­len.

Ihr – häu­fig müh­sam ange­spar­tes – Ver­mö­gen ist viel zu wert­voll und es ist viel zu wich­tig für Ihre zukünf­tige Alters­ver­sor­gung, als dass sie es in – für Sie nicht erkenn­bar – unse­riö­sen Ange­bo­ten aufs Spiel set­zen könn­ten.

Wei­tere Anre­gun­gen zu Ihrer Alters­vor­sorge fin­den Sie im Bereich „Alters­vor­sorge und Ver­si­che­run­gen“ unse­rer Kanz­lei.

(Vgl. Finanz­test Januar 2012, S. 28; FAZ 01. Februar 2012)